Swimlane-Diagramme zeichnen sich,
neben vergleichbaren Vorzügen mit
BPMN hinsichtlich der Darstellung von
Verantwortlichkeiten, durch einfache
Notation der Aktivitäten, des Kontrollflusses
und der Verzweigungen aus.
Bei komplexen Prozessmodellierungen
gelangen diese Diagramme jedoch an
Einsatzgrenzen.
UML-Aktivitätendiagramme eignen sich
insbesondere für objektorientierte Prozessmodellierungen.
Ihre Verwendung
kann einerseits Programmierungszeit
sparen, andererseits erfordert der Einsatz
dieser Diagramme spezielle anwendungsbereite
IT-Kenntnisse, die bei betriebswirtschaftlich
orientierten Fachkräften
in Zulieferunternehmen häufig nicht vorliegen.
Die Marktpreise für Tools, die die oben
genannten Methoden unterstützen,
liegen bei Mehrplatzlizenzen
– ohne
Kosten für Updates
– etwa zwischen
15.000 und 20.000
Euro. Zusätzlich
müssen Qualifizierungsaufwendungen zur Anwendung dieser
Softwareprodukte
in Unternehmen
eingeplant werden.
Je nach Vorkenntnissen
der betrieblichen
Fachkräfte
können diese Kosten
etwa zwischen 2.000
und 6.000 Euro liegen.
Für KMU bildet
dieses Kostenniveau
häufig eine finanzielle
Hürde.
Entwicklungsbedarf
In Auswertung und
unter Verwendung
des gegenwärtigen
Erkenntnisstandes
der Entwicklung
und Anwendung von
Modellierungstools
sehen die Autoren
Entwicklungsbe -
darf. Die Zielstellung
besteht darin,
für die Planung und
Bewertung logistischer
Dienstleistungen
ein Werkzeug
zu entwickeln, das
es ermöglicht, logistische
Prozesse ablauforganisatorisch,
zeitlich, kostenmäßig und verantwortungsbezogen
übersichtlich abzubilden.
In den Modellierungsprozess sollen auch
Prozess-Standardisierungsaspekte einflie-
ßen. Das Planungstool soll, begrenzt auf
wesentliche Funktionen, für den betrieblichen
Prozessplaner in KMU einfach handhabbar
sein und im Low-Cost-Bereich
liegen.
Zur Realisierung der Entwicklungsziele
wird, gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und
in Kooperation mit der Sächsischen
Aufbaubank, ein entsprechendes Verbundprojekt
mit den Projektbeteiligten
Westsächsische Hochschule Zwickau,
Institut für Betriebswirtschaft, sowie
den KMU fabrik-ID GmbH Chemnitz
und LOGSOL GmbH Dresden durchgeführt.
Von Prof. Dr. Matthias Schwarz, Dipl.-Wirtsch.-ing. Daniel Kaun, Westsächsische Hochschule Zwickau,
Dr. Peggy Näser, Dipl.-Wirtsch.-ing. Katrin Pilz, fabrik-ID GmbH